Donnerstag, 30. März 2017

Thailand

Auch hier drei Stationen














































Thailand
Erst Ko Samui, dann Bangkok und Pattaya. Zum Start sogar ein wenig Regen, aber gerade da waren wir im Minivan unterwegs. Die Insel hatte wohl ein Dorf mit 24 Einwohnern, als sie von Touristen entdeckt wurde. Es ist... gewoehnungsbeduerftig. Nicht der Linksverkehr oder die 90% Luftfeuchte, auch nicht das zu 99% auf Touristen und Langzeiturlauber ausgelegte 'Ambiente'. Es ist auch schmutzig und Werbung um Kundschaft erinnert uns an Basare in dem Land, dass wir nicht mehr besuchen werden. Religion ist eher bunte Pappmachee, die Landschaftsdenkmaeler eher unter der Guertellinie (Grossvater und Grossmutter) und der beredte Fuehrer anzueglicher als die vielen Massageangebote. Das Elefanten viel besser behandelt werden, als noch vor Kurzem, mag sein. Ihnen Bananen zu fuettern schon das Highlight. Zum tendern diesmal einheimische Boote, etwas groesser. Strand nebst Wasser nichts fuer uns.
Bangkok. Klar, dass es strapazioes wird. 2+1/2 Stunden hin und 3 zurueck waren im Luxusreisebus der erholsame Teil. 'Must sees' der Kaiserpalast und der liegende Buddah, eine Klongfahrt und Markt. Gegen 1300 meinte ich, waermer als 35 Grad geht nicht, im Palast dann an die 40. Gigantisch die Palastanlage, auch der Tempel. Unglaublich viel Pomp und Gold, die winzigen Inseln der Besinnung waren Gefaesse mit Lotusblumen. Und die ganze Stadt trauert um den Monarchen, der im Palast aufgebahrt wurde. Bis 15 Uhr etwa die Touristen, dann marschieren 10tausende in schwarz gekleidet und barfuessig als Moench bis in die Nacht am Toten vorbei. Immer auch mit Erinnerungsfotos und gelegentlich kuendet ein Plakat sogar vom neuen Koenig. Dank schon vorschulischer Indoktrination feiern auch die Aermsten eine der (wenn nicht sogar die) reichste Familie der Welt. Schmutz, Muell und ungeklaerte Abwaesser neben neuen Hochhaeusern, deren oberste Etagen luxurioese Villen sind. Gold und Edelsteine fuer die Tempel und Palaeste, aber die vor 12 Jahren von einer kurzfristig existierenden Regierung eingefuehrte Krankenkasse, soll wieder abgeschafft werden. Diese Menschen, also die 95%, die nicht zur Mittel- oder Oberklasse gehoeren, glauben. Geisterhaeusschen, Ahnenkult und ueberall Buddah. Und nur Meter entfernt Muell, der Behausung oder Arbeitsplatz ist. Fragt man die Menschen in Europa, haben sie Sorgen und Noete. Hier nicht. Hier haben die meisten gar nichts.
Pattaya
Es geht noch deutlicher. Schlimmer. Viel schlimmer. Ein vor 10 Jahren extra fuer Touristen nachgebauter 'floating market' wird Dank schweigendem Guide zur Falle. Wir lassen uns in Boote setzen in Vertrauen an 'kein Regen, kein Regen' und es geht die Welt unter. Trockene Sachen gekauft und im Bus gefroren mussten wir dann an den Strand. Denn so sieht es die Tour vor. Da Strand, Meer und auch die Promenade vom Unwetter sehr mitgenommen sind, spazieren wir etwas, aber so viele aeltere Mopedfahrer mit jungen Beifahrern (m/w), die Haelfte der Geschaefte russisch, kein Spaziergaenger ohne eine oder mehrere Jungs oder Maedchen an der Hand. Uns war neu, das hier inzwischen 60% der Sextouristen aus Russland kommen. Und fuer unsere westlichen Augen sehen die sich verkaufenden Thais sicher juenger aus, als sie sind. Aber was man im Amsterdamer Rotlichviertel oder auf St Pauli sieht, ist hier eine Stadt mit nahezu einer Million Bewohnern. Alleine die Fahrt Richtung Hafen zeigt uns mehr Elend, als zu ertragen ist. Alles im Mix mit Werbeplakaten teils gigantischer Groesse: Rendite durch Eigentumswohnungen und die Trauer um den verstorbenen Koenig. Ich denke, schlimmer ist es noch in Nordkorea. Und vielleicht bald in der Tuerkei.

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